WENN DU STIRBST, ZIEHT DEIN GANZES LEBEN AN DIR VORBEI, SAGEN SIE

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Das Buch
Autor: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Seiten: 448
Preis: 8,99 € [Taschenbuch]
Veröffentlichung: 15.03.2013
zum Buch: amazon

Inhalt: Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte …

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Im Besitz, weil …
mich der Titel schon die ganze Zeit beschäftigt und angesprochen hat. Da ich selbst einen Autounfall hatte und das Leben quasi auch an mir vorbeizog, wollte ich unbedingt wissen, wie die Autorin damit umgeht und wie sie das heikle Thema umgesetzt hat.

Das Cover finde ich …
… einfach und schlicht. Es passt zum Thema. Vorallem da der Titel eh schon so lang ist und so das Cover viel zu überladen gewesen wäre. Ich finde es so perfekt, auch von der Farbgestaltung her.

Die Geschichte ist …
… melancholisch.
Man lernt Sam und ihre Freundinnen kennen. Ihr ganz normales Leben. Ihre Routine jeden Morgen. Ihre Rituale. Ihre Schulzeit.
Wir erleben mit ihr den Alltag und sind dabei, wenn sie lacht und wenn sie jemanden zum Weinen bringt. Sie ist ein sehr beliebtes Mädchen an der Schule und ihre Clique kann sich so ziemlich alles erlauben – auch bei den Lehrern. Sam hat Probleme wie viele andere Mädchen in ihrem Alter: Welche Klamotten ziehe ich morgen an? Wie ist das Erste Mal? Was sind die neuesten Trends? Von wem kann ich die Hausaufgaben abschreiben?

Wir gehen mit Sam shoppen, Schwänzen die Schule und besuchen abends eine Party auf der alle eingeladen sind. Als Einblicke bekommen wir immer Sams Gedanken zu den jeweiligen Ereignissen. Manche findet sie gut, manche kann sie nicht richtig einordnen, macht aber trotzdem mit – aus Gruppenzwang? Man weiß es nicht. Es gibt Dinge in der Pubertät und im Teeniealter, die kann man mit Worten nicht erklären. Es passiert einfach und ehe man dagegen etwas unternehmen kann, ist es auch schon wieder vorbei.

Ich war wirklich so interessiert an dem Buch, dass ich es eigentlich in einem Rutsch durchlesen wollte. Gleich zu Beginn war mir Sam sympathisch, auch wenn sie als Charakter alles andere als perfekt ist und sie viele Sachen macht, die einfach nur falsch sind und andere verletzen, aber es gibt immer solche Menschen und ich finde es gut, dass auch mal so jemand Protagonist ist. Denn in jedem von uns steckt davon ein kleiner Teil.
Auch wenn anfangs ihre Freundinnen unsympathisch und zickig und eingebildet erscheinen, so werden sie doch mit jedem weiteren Morgen, den wir mit Sam erleben, liebenswürdiger und am Ende des Buches hat man sogar jeden Charakter lieb gewonnen, weil auch Sam die kleinen Dingen zu schätzen weiß und trotz mancher schlechten Eigenschaften ihrer Freundinnen sie so liebt, wie sie sind, weil alle guten Charakterzüge das einfach aufwiegen, denn kein Mensch ist perfekt.

Ich fande es unglaublich schön die Entwicklung von Sam seit ihrem ersten Morgen mit zu erleben. Innerhalb dieser „nur“ sieben Tage hat sich quasi ihr gesamtes Weltbild verändert. Das ist in der Hinsicht auch spannend, da sie ja Einzige ist, die diesen Tag mehrmals erlebt und für alle anderen ist es, als würden sie den Tag jedes Mal neu erleben.
Das Buch zeigt, dass man sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen kann, genauso wie über nicht alltägliche Sachen. Man sollte nicht nur darauf achten, dass man sein eigenes Leben so angenehm wie möglich gestaltet, sondern dass auch das Miteinander. Es ist auch wichtig, dass man andere Menschen glücklich macht. Dass man auf andere Menschen aufpasst. Dass man anderen Menschen hilft und auch ihnen das Leben so enfach wie möglich zu macht. Denn nur dann können wir auch mit ruhigem Gewissen von der Welt gehen. Niemand weiß, wann es mit einem zu Ende ist. So etwas wie ein komisches Magengefühl oder eine Vorahnung, dass es heute passieren könnte, gibt es nicht. Es passiert einfach so. Es gibt keine zweite Chance in der man alles rückgängig machen kann. Man hat keine Zeit, um vergangene Sachen zu bereuen oder sich zu entschuldigen. Es ist einfach vorbei.
Und das finde ich, ist eine tolle Botschaft gewesen, die dieses Buch mit sich gebracht hat. Es regt zum Nachdenken an.

Ich kann gar nicht sagen, was dieses Buch mir in der letzten Zeit gegeben hat. Sam mochte ich sofort, weil sie mich an mich selbst erinnert hat. Nach meinem Unfall habe ich auch über viele Dinge anders gedacht. Was sich mit einem mal alles ändern kann ist wirklich krass.
Ich hoffe, dass nicht jeder Mensch so ein Erlebnis zum Aufwachen braucht und dass es bei manchen auch Bücher tun.

Was Sam in ihren sieben Tagen anders macht und wie sie sich verändert, das müsst ihr selber lesen.
Denn schließlich möchte ich euch nicht die Spannung auf das Buch verderben.
Ich möchte euch nur darauf hinweisen, dass ihr das Buch mit Bedacht lest und es nicht einfach „verschlingt“, weil dafür ist es nicht gemacht. Lest ihre 7 Tage einzeln und denkt dann immer darüber nach, bevor ihr ihr „nächstes“ Leben lest.

Vielleicht habe ich dazu aber auch nur einen zu großen persönlichen Bezug dazu.

 

Mein Gesamtfazit…
… 5/5 Chaospunkten, weil ich es einfach super fande. Auch das Ende, welches für mich zwar überraschend kam, aber doch in die Geschichte gepasst hat, hat mir sehr gut gefallen. Ich möchte mehr sowas in die Richtung lesen. Lasst Vorschläge regnen!

21 Gedanken zu “WENN DU STIRBST, ZIEHT DEIN GANZES LEBEN AN DIR VORBEI, SAGEN SIE

  1. Sehr schöne Rezension! Eigentlich lese ich nicht gerne Dramen, aber du hast mich sehr neugierig gemacht. Besonders die Botschaft des Buches hast du schön beschrieben. Das kommt mal auf meine Weihnachtswunschliste. 🙂

    PS. Die Bilder sind auch schön!

    • Danke, danke danke! Ich freue mich sehr, dass ich das so weiter tragen konnte. Weihnachtswunschliste wird groß, was? :’D

      PS: mit den Bildern gebe ich mir immer besonders viel Mühe! Das freut mich richtig sehr!

  2. Leider heute nur Zeit für einen kurzen Kommentar: Ich habe das Buch auch gelesen, ist zwar schon eine Weile her, kann mich aber noch super daran erinnern.
    Ich habe die Entwicklungen der Charaktere im Buch echt geliebt, allerdings fand ich das Ende sehr traurig und wollte es nicht direkt wahrhaben…
    Aber du hast in jedem Fall in jedem Punkt recht!

    Viele Grüße,
    Anna

  3. Ahhh ich wusste doch, dass du eine Rezi dazu geschrieben hattest! Und zwar eine unglaublich gute. Ich kann dir in vielen Punkten zustimmen und auch mit deiner Gesamtpunktzahl! Vor allem hast du Recht mit den Freundinnen, sie kamen mir am Anfang viel zu zickig und übertrieben rüber, aber mit jedem „Leben“ hat man gemerkt, was eigentlich hinter ihnen steckt und das Buch ist wirklich was besonderes. Nach deiner Rezi fällt mir ein, dass ich es mal ganz dringend wieder lesen sollte!
    Liebe Grüße,
    Emmi

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